Kreisschule Aarau-Buchs: Die Digitalisierung ist im Schulzimmer angekommen
«Welche Kombinationen eignen sich als Passwörter und welche sind ungeeignet?», fragt Philippe Soland seine 5. Klasse in Aarau Rohr. Die Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Antworten auf Zettel und sortieren sie anschliessend mit Magneten auf der Wandtafel. Dann werden die Laptops aufgeklappt und die Kopfhörer aufgesetzt. Zu einem Lern-Video über Passwörter beantwortet die Klasse Fragen auf Papier. Damit auch jede und jeder der Schülerinnen und Schüler an einem eigenen Laptop arbeiten kann, wurden auch jene der Parallelklasse ausgeliehen. Denn normalerweise teilen sich je zwei Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe (4. bis 6. Klasse) ein Gerät.
Vielseitige Nutzung
Dass in einem Fach wie «Medien und Informatik» mit den Notebooks gearbeitet wird, dürfte einleuchten. Doch auch im «Bildnerischen Gestalten» kommen sie zum Einsatz, wie ein Besuch in der Oberstufe zeigt. Sie haben Bilder gezeichnet und damit dann auf dem Computer die Buchstaben ihrer Namen eingefärbt und gestaltet. Hier in der Oberstufe haben alle Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Gerät bekommen. Zudem können sie – im Gegensatz zur Mittelstufe – auch von zu Hause aus an ihren Laptops arbeiten.
In der 2. Klasse von Anja Rasson steht derweil Deutsch und Mathematik auf dem Programm. Die Kinder lösen die Aufgaben dazu sowohl im Arbeitsheft als auch auf den iPads. Sechs iPads pro Klasse stehen ihnen grundsätzlich zur Verfügung, im Kindergarten sind es zwei iPads pro Abteilung.
Wie diese drei Beispiele aus dem Schulalltag zeigen, werden die Laptops und iPads vielseitig eingesetzt. «Der Einsatz ist sehr unterrichtsspezifisch, fachspezifisch und auch stufenspezifisch», sagt Marco Erni, Koordinator ICT-Pädagogik der Kreisschule Aarau-Buchs. «Die Lehrpersonen haben mehr pädagogische und didaktische Möglichkeiten.» Zudem werde die Individualisierung gefördert. Heisst, mit Hilfe von Lernplattformen, Lernvideos und spezifischen Apps kann besser auf das jeweilige Niveau der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden.
Stetig weiterentwickeln
Mit der Anschaffung von Laptops und iPads wurde auch ein neues leistungsfähiges und flächendeckendes WLAN aufgebaut. Ebenso wurden die Geräte zum Drucken, Kopieren und Scannen ausgewechselt. Auch KSAB-Geschäftsführer Lukas Schaffner freute sich am Montag über die erfolgreiche Umsetzung des Informatikkonzepts: «Dieser grosse Digitalisierungsschritt ermöglicht es der KSAB, zeitgemässe und moderne Lehr- und Arbeitsmethoden anzuwenden.» Mit diesem grossen Schritt ist die Digitalisierung an der Kreisschule aber noch nicht abgeschlossen. Sie soll stetig weiterentwickelt und optimiert werden.
Das ganze Projekt wurde zusammen mit der Informatikzusammenarbeit Aarau Baden, kurz IZAB, umgesetzt. Mit der Urnenabstimmung vom 13. Feb¬ruar 2022 stimmten die Stimmberechtigten der Gemeinde Buchs und der Stadt Aarau damals dem Verpflichtungskredit von 2’323’000 Franken für die Umsetzung zu. Bezüglich Kosten liegt eine Hochrechnung der IZAB vor, die zeigt, dass es im Bereich der Projektkosten zu Mehraufwand kommt. Stand Dezember 2023 wird der Verpflichtungskredit um voraussichtlich rund 150’000 Franken überschritten. Die Kreditabrechnung wird dem Kreisschulrat im 2. oder 3. Quartal 2024 vorgelegt.
Sarah Moll