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KVA erweitert die Heisswasserzentrale

Die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Buchs erweitert ihre Heisswasserzentrale, um das seit 2021 bestehende Komfortwärmenetz auszubauen. Ein Investitionskredit des Gemeindeverbands GEKAL ermöglicht diese technischen Anpassungen und eine optimierte Stromproduktion. Neue Auskopplungsstationen und thermische Speicher sollen die Versorgungssicherheit und Effizienz steigern. Diese Massnahmen unterstützen den langfristigen Ausbau der Fernwärmeproduktion bis 2040.

Regelmässig bewilligt die Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverbands für Kehrichtbeseitigung Region Aarau-Lenzburg (GEKAL) Projekte zur Steigerung der Energieproduktion in Form von Fernwärme und Strom; so auch am Mittwochabend, 19. Juni, in der Verbandsgemeinde Gränichen: Für 2.2 Mio. Franken kann die Heisswasserzentrale auf der KVA Buchs erweitert werden. Diese versorgt seit 2021 Haushalte und Industriegebäude in den umliegenden Gemeinden mit Komfortwärme.

Immer mehr beziehen Fernwärme

Schon damals war klar, dass zwischen 2023 und 2026 eine Erweiterung nötig sein würde, weil sich bei der Energieversorgerin Eniwa (mit Einzugsgebiet Aarau und Buchs) und bei den Technischen Betrieben Suhr (TBS) Ausbauten abzeichneten. Die beiden Grossbezüger von KVA-Fernwärme versorgen ihrerseits eine wachsende Zahl von Endkundinnen und -kunden. Jetzt ist deren Planung so weit fortgeschritten, dass auch die Fernwärme Wynenfeld AG (FEWAG) als Vermarkterin und Distributorin der KVA-Wärme weiss, was zu tun ist.

Eniwa und TBS bauen neue Auskopplungsstationen zur Wärmeübergabe. Die FEWAG als Lieferantin rüstet die Zuleitungen von Mitteldruckdampf auf Heisswasser um, vergrössert also dieses Netz. Um Volumenausdehnungen aufgrund der Temperaturschwankungen im System konstant zu halten, sind sogenannte Expansionsanlagen nötig. Solche zusätzlichen Behälter werden nun bis Mitte 2025 in die Heisswasserzentrale eingebaut. Sie ersetzt die bestehende Expansion beim Kantonsspital Aarau. Dort nimmt die Eniwa eine neue Wärmeübergabestation in Betrieb.

Zweitens werden mit dem Netzausbau auch die thermischen Speicher erweitert. Dadurch kann die Stromproduktion optimiert werden. «Immer dann, wenn der Strombedarf und damit der Stromtarif im Tagesverlauf hoch ist, sollten wir möglichst viel Strom produzieren», erklärt Betriebsleiter Rolf Schumacher. Dies ist am Morgen und am Abend der Fall und geht zulasten der Fernwärmeproduktion. Zu diesen Tageszeiten kann die Fernwärme aus den Speichern bezogen werden. Diese werden wieder aufgeladen, wenn der Strombedarf tief ist. Das heisst, dank der Speicherung kann der Wärmebedarf konstant gedeckt werden.

Erneute Zunahme nach Rekordjahr

KVA-Geschäftsleiter Harald Wanger berichtete über das bisherige Betriebsjahr 2024. Von Januar bis Mai 2024 wurden im Vergleich zur Vorjahresperiode 4.6 Prozent mehr Kericht angeliefert. «Dank der hohen Verfügbarkeit unserer vorbeugend gewarteten und gut unterhaltenen Anlage konnten wir auch fast 3 Prozent mehr Abfall verbrennen», sagt Wanger. Die Fernwärmeproduktion stieg um satte 15.2 Prozent, während 3.4 Prozent weniger Strom ins Netz gespeist wurde – passend zu den sinkenden Strompreisen.

Beim langfristigen Fernwärme-Ausbau befindet sich die FEWAG auf Kurs. Noch dieses Jahr wird damit begonnen, neue Rohrleitungen von Suhr nach Unterentfelden zu legen. Das Fernziel bis 2040 sind über 200 Gigawattstunden Fernwärmeproduktion. Heute sind es gut die Hälfte davon.

Die Abgeordneten genehmigten den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2023. Noch nie hatte die KVA Buchs so viel Kehricht angeliefert bekommen. Die beiden Ofenlinien liefen entsprechend auf Volllast, was sich positiv auf die Stromproduktion auswirkte. Die sehr volatilen Strompreise führten zu einer Abnahme des Verkaufserlöses gegenüber dem Vorjahr. Das Plus bei der Fernwärme ist auf den stetigen Netzausbau zurückzuführen. HAWA

Geschäftsbericht 2023

Die wichtigsten Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2023
(in Klammern der Vergleich mit 2022):
• Kehricht-Anliefermenge: 138’538 Tonnen (+3%)
• davon Haushaltkehricht: 36%
• Hauskehricht pro Einwohner/-in: 147 kg (2022: 147 kg, 2021: 152 kg)
• Fernwärmeproduktion: 116.3 Gigawattstunden (+15%)
• Stromproduktion: 84.3 GWh (+4.1%)
• Erlös aus Stromverkauf: 13.2 Mio. Fr. (-10.4%)
• Erfolgsrechnung: Umsatz 32.4 Mio. Franken, Gewinn 413’000 Fr.

QR-Code: Scannen Sie den QR-Code und gelangen Sie zum Geschäftsbericht 2023.
https://kva-buchs.ch/media/KVA_GB-2023.pdf