
Mountainbike Aargau: Erfolgreiche Premiere bei erster Generalversammlung
Die erste Generalversammlung von Mountainbike Aargau im Schützen Aarau stiess auf grosses Interesse. Co-Präsident Andreas Erne begrüsste rund 40 Interessierte und blickte in seinem Jahresbericht auf das ereignisreiche Gründungsjahr des Vereins zurück. Dabei hob er die umfangreiche Aufbauarbeit des Vorstands sowie das intensive Networking im gesamten Kanton hervor.
Mountainbike Aargau verzeichnet bereits 216 Einzelmitglieder sowie 13 angeschlossene Vereine mit insgesamt 1552 Mitgliedern. Mit Blick auf die Aktivitäten des kommenden Jahres stellte Co-Präsident Beat Stirnemann die geplante Präsenz des Vereins bei verschiedenen Veranstaltungen vor. Ziel sei es, die Mountainbike-Community umfassend zu informieren, zu vernetzen und in ihren Bestrebungen zur Legalisierung von Trails im gesamten Kanton zu unterstützen. Kassier Marcel Bauhofer konnte eine ausgeglichene Rechnung präsentieren, und das Budget für das kommende Vereinsjahr wurde einstimmig von der Versammlung genehmigt. Darüber hinaus wurden einige erste Statutenänderungen, die von Beisitzer Thomas Hächler vorgestellt wurden, ohne Gegenstimmen angenommen.
Besonders aufschlussreich waren die Ausführungen von Gastreferent Luca Zehnder, Fachspezialist für Walderhaltung beim Kanton. Er schilderte die zunehmenden Herausforderungen für den Wald durch das wachsende Bevölkerungsaufkommen, insbesondere in den Ballungsräumen. Der steigende Druck durch Erholungssuchende, Sporttreibende und Feuerstellenpartys stelle eine zunehmende Belastung für Flora und Fauna dar. Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzt der Kanton auf gezielte Information, Steuerung und Lenkung der Mountainbiker. Sensible Gebiete sollen entlastet und Konflikte mit Forst, Jagd sowie anderen Waldbesuchern minimiert werden.
Zehnder erklärte zudem die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Aargauer Wald und den Prozess, wie Einwohnergemeinden Trails unter bestimmten Voraussetzungen legalisieren können. Anhand von bereits umgesetzten Projekten in Aarburg/Oftringen sowie im unteren Suhren- und Wynental zeigte er auf, dass legalisierte und ausgeschilderte Trails sehr gut angenommen werden. Zeitgleich werden illegale Trails durch die Forstbetriebe im Auftrag der Gemeinden unbefahrbar gemacht. Messungen mit Bodendetektoren belegen, dass attraktive legale Trails intensiv genutzt werden, während unautorisierte Wege mit kleinen Verbotstafeln nach und nach von der Natur zurückgewonnen werden. Zehnder zog Parallelen zur Steuerung von Schneesportlern in Wildruhezonen und betonte, dass Lenkungsmassnahmen funktionieren, wenn das Angebot attraktiv genug ist.
Ein weiteres Thema war das neue Bundesgesetz für Velowege und dessen Auswirkungen auf das Freizeitvelofahren, insbesondere auf das Velowandern und Mountainbiken. Die Versammlung honorierte Zehnders kompetente und praxisnahe Ausführungen mit langanhaltendem Applaus.
Unter dem Traktandum «Verschiedenes» meldete sich auch Guido Bertozzi, Vorstandsmitglied von Pro Natura Aargau, zu Wort. Er zeigte sich erfreut darüber, dass Mountainbike Aargau sich aktiv für nachhaltige Lösungen einsetzt, die sowohl der Natur als auch den Sportlerinnen und Sportlern zugutekommen.
Beim anschliessenden Apéro wurden die diskutierten Themen in angeregten Gesprächen weiter vertieft. BSG