
Patrick Räbmatter: Nach dem Kantonalen soll Schluss sein
Patrick Räbmatter war nicht nur für seine beeindruckende Physis und sein kraftvolles Schwingen bekannt, sondern auch für seinen legendären Jubelruf: «Jabadabaduuu!» – angelehnt an Fred Feuerstein aus der Zeichentrickserie «The Flintstones». Dieser Ruf wurde auf den Schwingplätzen zu seinem Markenzeichen und war untrennbar mit seinen Erfolgen verbunden.
Während seiner 16-jährigen Karriere sammelte er bis jetzt insgesamt 64 Kränze – eine herausragende Leistung. Besonders hervorzuheben sind seine beiden Eidgenössischen Kränze (2016 und 2019), 14 Bergkränze, 12 Teilverbandskränze, sieben Schlussgangteilnahmen und 14 Regionalfestsiege. Zweimal konnte er zudem ein Kranzfest gewinnen, 2015 in Basel-Landschaft und 2023 beim Nordwestschweizer Schwingfest.
Doch trotz all dieser Erfolge sendete sein Körper deutliche Signale, dass es Zeit für einen Abschied ist. Nach einer schweren Rückenverletzung im September 2024, die ihn zum vorzeitigen Rückzug vom Jubiläumsschwingfest in Appenzell zwang, wurde ihm bewusst, dass er seine Karriere nicht um jeden Preis verlängern sollte. Er wollte auf einem Niveau aufhören, mit dem er zufrieden sein kann – und genau das sei jetzt der Fall, betont er.
Bis zu seinem letzten Wettkampf in Menziken plant Räbmatter noch zehn weitere Einsätze, darunter alle Kantonalfeste in der Nordwestschweiz sowie sechs Regionalfeste. Seinen ersten Auftritt in der Abschiedssaison wird er am 22. März beim Abendschwinget in Langenthal bestreiten.
Warum Menziken?
Die Entscheidung, seine Karriere genau in Menziken zu beenden, ist für Räbmatter kein Zufall. Vor 15 Jahren gewann er beim Aargauer Kantonalen in Biberstein seinen ersten Kranz – nun möchte er an einem Aargauer Kantonalfest seine Laufbahn feierlich beenden.
«Für mich schliesst sich damit ein Kreis“, erklärt er. «Es ist ein tolles und würdiges letztes Fest für mich.» Zudem liege Menziken in seiner Region, was ihm die Möglichkeit gebe, diesen besonderen Moment mit vielen Freunden, Fans und seiner Familie zu erleben. «Natürlich wäre es schön gewesen, mit drei eidgenössischen Kränzen abzutreten. Aber wenn ich mir anschaue, was ich alles erreicht habe, dann kann ich mit Stolz sagen: Es ist gut so, es ist der richtige Zeitpunkt.»
Räbi bleibt dem Schwingsport erhalten
Trotz des Rücktritts vom aktiven Sport wird Patrick Räbmatter dem Schwingen treu bleiben – wenn auch in einer neuen Rolle. Als Funktionär möchte er sein Wissen und seine Erfahrung weitergeben und damit den Schwingsport unterstützen.
Für den Moment steht jedoch die Abschiedstournee im Mittelpunkt. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Räbmatter hat in den letzten Monaten intensiv an seiner Fitness gearbeitet, seine Ernährung umgestellt und 20 Kilogramm abgenommen. Sein Ziel ist es, die verbleibenden Wettkämpfe noch einmal mit vollem Einsatz zu bestreiten und dabei möglichst konstant gute Leistungen zu zeigen.
«Ich möchte Spass am Schwingen haben und gesund bleiben. Wenn ich noch einmal in einem Schlussgang stehen könnte, wäre das natürlich eine grossartige Sache.» RAN/KU/SWE

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