Die Sitzung zwischen dem Gemeinderat Kölliken und den Vertretern der Post im frisch sanierten Gemeindehaus dauerte rund 75 Minuten. «Die Zukunft der Postfiliale Kölliken ist noch nicht gefällt», sagt Gemeindeammann Mario Schegner auf Anfrage des «Landanzeigers» im Anschluss an die Sitzung. «In diesem Jahr wird auch kein Entscheid mehr gefällt.»

Die Vertreter der Post haben den Kölliker Behörden ihre Vorstellungen und Ideen präsentiert. Diese gehen laut Mario Schegner aber «diametral auseinander».

Während der Gemeinderat die Postfiliale gerne behalten möchte, hat die Post die Absicht in Kölliken eine Agentur in einem Laden einzurichten. Darin soll der sogenannte «Partner» Postdienstleistungen wie Einzahlungen, Bargeldbezug oder Brief- und Paketversand ermöglichen. So wie dies schon in sehr vielen kleineren Gemeinden auch praktiziert wird. Zurzeit sucht die Post laut Mario Schegner mögliche Partner in Kölliken. Als zweite Modell-Option besteht der Hausservice zur Diskussion für Kölliken.

In Kölliken hofft man jetzt noch auf «Bundesbern». Dort hat die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (zu der die Post gehört) einen erfolgreichen Vorstoss lanciert, der dem Bundesrat und der Post bis auf Weiteres untersagen, Dienstleistungen abzubauen. Mit einer deutlichen Mehrheit von 113 gegen 60 Stimmen bei 18 Enthaltungen hat der Nationalrat dem Bundesrat das Stoppschild gezeigt. Die Parlamentsmehrheit möchte mitreden bei der Frage, wie die Grundversorgung der Schweizer Post in Zukunft auszusehen hat. Oder wie es der Luzerner Nationalrat David Roth (SP) sagte: «Der erste Auftrag der Post ist der Service Public und nicht, Gewinne zu bolzen.»

Kölliken ist aber nicht die einzige Filiale im Aargau, der eine Schliessung oder eine Umwandlung droht. Auch die Filialen Dottikon, Oberlunkhofen, Oberrohrdorf, Stein, Würenlingen und Würenlos stehen zur Diskussion.

Eine nächste Sitzung zwischen der Gemeinde Kölliken und der Post ist nicht definiert. RAN