«Räbi» hat Verpasstes schmerzhaft nachgeholt
Ideal ist anders, zumindest was den Beginn und den Schluss der Saison 2021 betrifft. Wegen Corona war im Frühling des vergangenen Jahres noch vieles speziell und im Herbst musste Patrick Räbmatter dann gesundheitsbedingt auf die letzten Schwingfeste verzichten. Nach dem Gewinn von insgesamt sechs Kränzen und der Teilnahme am traditionsreichen Kilchberger Schwinget musste sich der Uerkner im Spital ein entzündetes Hämatom am rechten Unterschenkel operativ entfernen lassen und daraufhin zweieinhalb Monate pausieren.
Anfang Dezember konnte «Räbi» dann wieder mit dem Kraft- und Konditionstraining beginnen, hatte dann aber schon die «Befürchtung», dass ihn sein Athletiktrainer Tommy Herzog Verpasstes würde nachholen lassen.
«Er hat seine Drohung wahr gemacht», erzählt der 30-jährige Uerkner, «es war eine harte Zeit bis jetzt. Es gab kein Training, nachdem ich zwei Tage später keinen Muskelkater hatte.» Für Räbmatter steht aber nicht das Leiden, sondern vor allem das Positive im Vordergrund: «Was den Rumpf und die Beweglichkeit betrifft, habe ich spürbare Fortschritte gemacht. Und auch bezüglich Schnellkraft und Kondition konnte ich zulegen.» Und wenn er seine Form mit früher vergleicht? «Ich bin sicher fitter als zu Beginn der letzten richtigen Saison 2019», sagt «Räbi».
Hoffen auf Normalität
Vier Trainingseinheiten absolviert der Doppeleidgenosse momentan pro Woche. Am Dienstag und am Donnerstag kämpft er sich jeweils bei Tommy Herzog ab, am Montag misst er sich entweder mit den besten Aargauer oder Nordwestschweizer Sägemehlathleten und am Mittwoch ist er im Schwingkeller in Zofingen anzutreffen. Das sorgte dafür, dass Patrick Räbmatter beim Saisonstart am vergangenen Wochenende am Hallenschwinget Brunegg bereit war und den guten Rang 7b erreichte. «Ich freue mich mega, auch, weil momentan alles wieder normal ist», sagt der Familienvater.
Pratteln als absolutes Highlight
Ausserdem steht auch eine Saison bevor, die aussergewöhnlich viele Höhepunkte bereithält. Neben dem «Eidgenössischen » Ende August in Pratteln ist «Räbi» besonders gespannt auf das «Oberaargauische» in St. Urban (4. Juni) und natürlich die drei Bergfeste auf dem Stoos (12. Juni), auf dem Weissenstein (23. Juli) und auf der Schwägalp (14. August). Seine Ziele sind gewohnt ehrgeizig. «Ich möchte auf jeden Fall meinen dritten Eidgenössischen Kranz gewinnen und zudem an jedem der anderen zehn Kranzfeste die Auszeichnung ergattern», erklärt Patrick Räbmatter. Läuft alles nach Plan, kann «Räbi» am 26. Mai anlässlich des Baselstädtischen Schwingertags in Basel seinen 50. Kranz feiern.
Ein doch ziemlich realistisches Szenario, wenn man bedenkt, dass sich der Uerkner in den letzten Monaten nicht nur betreffend Beweglichkeit und Athletik noch einmal gesteigert hat. «Am Boden habe ich mich sicher verbessert », ist Patrick Räbmatter überzeugt, «und im Stand habe ich den einen oder anderen neuen Schwung ins Repertoire aufgenommen.»