Rechnung 2022: Ein Minus von 2,6 Millionen– jetzt droht eine Steuerfusserhöhung
Die markante Ergebnisabweichung zum Budget 2022 (2‘015‘658 Franken) begründet sich
hauptsächlich durch Verluste bei den Vermögensanlagen von 1‘257‘336 Franken, durch den Verkauf «Lg. Bahnhofstr. 4», der nicht im Jahre 2022 erfolgt 400‘000 Franken, durch Mehraufwand im Bereich Restkosten in der Pflegefinanzierung von 200‘095 Franken und dem Mehraufwand in der materiellen Hilfe und im Asylwesen (Nettoaufwand) in der Höhe von 227‘208 Franken.
Insbesondere die aufgrund des schlechten Börsenjahrs nötige Wertberichtigung der Vermögensanlage muss etwas differenzierter betrachtet werden. In den letzten Jahren konnte diesbezüglich ein Vermögenszuwachs von total rund 722‘000 Franken verbucht werden. Zudem konnten Negativzinszahlungen von insgesamt 355‘000 Franken vermieden werden. Über die gesamte Laufzeit der Vermögensanlage würde demzufolge ein theoretischer Verlust von rund 180‘000 Franken resultieren. Durch die im vergangenen Jahr notwendige Wertkorrektur entsteht nun aber auch wieder Potential für eventuelle zukünftige positive Wertberichtigungen.
Nettovermögen sinkt
Das Nettovermögen der Einwohnergemeinde (ohne Eigenwirtschaftsbetriebe) beträgt per Ende Dezember 2022 noch 2,2 Mio. Franken oder rund 493 Franken pro Einwohner (31. Dezember 2021: 752 Franken pro Einwohner).
Sämtliche Eigenwirtschaftsbetriebe (Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Abfallbewirtschaftung, Elektrizitätsversorgung und Kleinwasserkraftwerk) weisen positive Ergebnisse und somit Ertragsüberschüsse aus.
Mit dem Budget 2024 wird, wie im Vorfeld bereits mehrmals kommuniziert, eine Beantragung zur Erhöhung des Steuerfusses wohl unumgänglich sein. Einerseits müssen die anstehenden Investitionen (Schwerpunkt Schulraumplanung) finanziert werden können und andererseits muss seitens Aufwand wie auch seitens Ertrag versucht werden, das mittlerweile strukturelle Defizit (betriebliches Ergebnis) auszugleichen.
Ortsbürger gut unterwegs
Die Rechnung der Ortsbürgergemeinde Schöftland weist ein Plus von insgesamt 1,365 Millionen Franken aus. Im Vergleich zu dem im Jahre 2021 erwirtschafteten Ertragsüberschuss entspricht dies somit einer Zunahme von 245‘896.58 Franken. Mit einer Selbstfinanzierung von 1‘620‘774.65 Franken und Nettoinvestitionen von 211‘216.76 Franken resultiert ein Finanzierungsüberschuss (bzw. eine Vermögenszunahme) von 1‘409‘557.89 Franken. Nach Einlage des Ertragsüberschusses beträgt das Eigenkapital per 31.12.2022 37‘535‘402 Franken (Vorjahr 36‘170‘068 Franken). Matthias Müller/RAN