«Schiff über Bord» wohl im 2021
Die Theatergruppe Improvisorisch Gränichen hat ihre Theatersaison wie viele andere Vereine abbrechen müssen. Präsidentin Theres Hediger und Regisseurin Barbara Marti erklären, wie es derzeit vielen Vereinen geht und was die ungewohnte Lage für die Zukunft bedeutet.
Der Vorstand und die Mitglieder der Theatergruppe Improvisorisch entscheiden mit einer Dreiviertelsmehrheit, die Saison abzubrechen und das Stück «Schiff über Bord» nicht zu spielen. «Einen Tag später hätten uns die neuen Massnahmen des Bundes-rates den Entscheid ohnehin abgenommen», sagt Präsidentin Theres Hediger. Weil das Programmheft noch nicht im Druck war und die Kostüme noch nicht bestellt waren, treibt die Absage den Verein wohl nicht in den Ruin.
Absagen statt verschieben
Für die Gränicher kam eine Verschiebung nicht in Frage. «Unser Team fürs aktuelle Stück besteht aus 12 Personen», sagt Regisseurin Barbara Marti. «Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in diesem Jahr zwei Wochenenden hintereinander finden, an denen alle Schauspieler dabei sein können und die Aula zur Verfügung steht, ist praktisch Null.»
Seit 15. Oktober hat die Gruppe 21 intensive Theaterproben durchgeführt. Das Bühnenbild war grösstenteils fertig, es fehlt nur noch die letzte Schicht Farbe. Das Bau-Team war mit riesigem Einsatz am Werk und der Bühnenbau so weit fortgeschritten wie noch nie. Und das Programmheft wäre druckfertig gewesen. Und dann die Absage. «Das Verständnis war bei allen da, aber die Enttäuschung über die Absage ist natürlich trotzdem gross», sagt Präsidentin Theres Hediger. «Nach dem grossen Einsatz, den alle geleistet hatten, hätten wir es verdient, die Aufführungen über die Bühne gehen zu lassen.»
Wie weiter?
Das Vereinsjahr schliesst mit einem Minus. Trotzdem haben die Verantwortlichen entschieden, auf die Inserate-Rechnungen an die treuen Sponsoren zu verzichten, in der Hoffnung, dass sie den Verein auch in Zukunft weiter unterstützen. «Wir prüfen, ob wir ‹Schiff über Bord!› im April 2021 auf die Bühne bringen können», sagt Regisseurin Barbara Marti. «Es ist ein so tolles und lustiges Stück. Es wäre sehr schade, wenn wir dieses unserem Publikum nicht zeigen können.» Dazu muss aber das aktuelle Ensemble mehrheitlich weitermachen.