Sie sind hier: Home > Aargau > SLRG sieht Handlungsbedarf beim Schwimmunterricht an Schulen

SLRG sieht Handlungsbedarf beim Schwimmunterricht an Schulen

Trotz Einbindung des Schwimmunterrichts in den Lehrplan 21 bestehen grosse Unterschiede in der Umsetzung der Ertrinkungsprävention an Schweizer Schulen. Eine neue Studie der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) hebt regionale Unterschiede und dringenden Verbesserungsbedarf hervor.

Der Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht wird von Eltern und Schulleitungen in der Schweiz als wichtiges Mittel zur Ertrinkungsprävention geschätzt: 87 Prozent der Eltern und 83 Prozent der Schulleitenden halten diesen Unterricht für sehr wichtig oder wichtig, wobei die Fähigkeit zur Selbstrettung im Vordergrund steht. Das schreibt die SLRG in einer Mitteilung. Dennoch haben laut den Angaben der Eltern 13 Prozent der Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren während ihrer Schulzeit keinen Schwimmunterricht erhalten,

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Die Studie zeigt, dass Kinder in städtischen Gebieten häufiger am Schwimmunterricht teilnehmen als jene in ländlichen Regionen. Während in urbanen Gebieten 56 Prozent der Kinder im aktuellen Schuljahr eine Wasser- und Schwimmausbildung absolviert haben, liegt dieser Anteil in ländlichen und Agglomerationsgebieten bei nur 41 bzw. 43 Prozent. Die mangelnde Infrastruktur und lange Anfahrtswege zu Schwimmbädern stellen laut 40 Prozent der Eltern ein Hindernis dar.

Fehlende Qualifikationen

Die Heterogenität der Schwimmfähigkeiten in den Klassen sowie der Mangel an qualifizierten Lehrkräften zählen zu den grössten Herausforderungen. Laut 18 Prozent der Schulleitenden fehlt es Lehrpersonen an spezifischem Fachwissen im Bereich Schwimmsicherheit, was die Umsetzung des Unterrichts erschwert. Werden externe Personen für den Unterricht hinzugezogen, so verfügen diese oft nur über begrenzte pädagogische Qualifikationen, wie es die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) empfiehlt.

SLRG fordert Verbesserungen

Die SLRG empfiehlt, gezielt Lernorte an offenen Gewässern zu schaffen, um Schüler direkt in natürlichen Wasserumgebungen zu schulen. Zudem sollen Schwimmunterricht und Wassersicherheit stärker in die Lehrerausbildung integriert und Mindestqualifikationen für externe Lehrkräfte festgelegt werden. «Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, grundlegende Wassersicherheitskompetenzen zu erlernen», wird Christoph Müller, Projektleiter der SLRG-Studie, in der Mitteilung zitiert. SLRG