Spital Zofingen AG wird von der Swiss Medical Network Holding SA übernommen – Arbeitsplätze bleiben erhalten
Der KSA-Verwaltungsrat hatte im Rahmen des vom Regierungsrat geforderten Strategieprozesses verschiedene Szenarien für die Zukunft der Tochtergesellschaft Spital Zofingen AG (SZAG) geprüft. Ziel war, dass die SZAG ihre aktuell schwierige Finanzlage und künftige Herausforderungen ohne Belastung des Mutterhauses Kantonsspital Aarau AG (KSA) meistern und weiterhin zur medizinischen Grundversorgung in der Region beitragen kann.
Ein Verkauf hat sich vor diesem Hintergrund als beste Lösung herauskristallisiert. Der SZAG eröffnen sich mit der Übernahme durch die Swiss Medical Network Holding SA (SMN) neue Perspektiven – unter anderem durch die Nutzung von Synergien – ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln zu können.
Die SMN beabsichtigt mit der SZAG und ihren rund 770 Mitarbeitenden, das bestehende Leistungsangebot unvermindert weiterzuführen. Dazu zählt auch das Pflegezentrum der SZAG mit rund 80 Mitarbeitenden. Zum medizinischen Angebot der SZAG gehören weiterhin 29 Leistungsaufträge gemäss Spitalliste 2025 Akutsomatik. Die SZAG wird diesbezüglich auch in Zukunft die Einhaltung der Anforderungen sicherstellen.
Eigentümer stimmte dem Verkauf der SZAG zu
Der Regierungsrat stimmte dem Verkauf der SZAG an die SMN zu. Die SMN und das KSA haben am 12. Dezember 2024 einen Vertrag über den Kauf der SZAG durch die SMN unterschrieben. Die SMN übernimmt 100 Prozent der Aktien der SZAG. Das KSA erhält im Gegenzug Aktien der SMN im Wert des Kaufpreises. Daraus resultiert eine Beteiligung des KSA mit 3,57 Prozent an der SMN. Die Transaktion wird per 12. Dezember 2024 vollzogen. Vertreter des Departements Gesundheit und Soziales sowie des Departements Finanzen und Ressourcen haben zuvor an einer ausserordentlichen Generalversammlung in Form einer Universalversammlung des KSA gemäss Instruktion durch den Regierungsrat dem Verkauf zugestimmt.
Verkauf als beste Option
Die SZAG ist vor allem für die Region bezüglich medizinischer Grundversorgung von Bedeutung; die SZAG behandelt rund 5 Prozent der akutsomatischen Fälle im Kanton Aargau. Ohne den Verkauf hätte der SZAG eine markante Reduktion des Leistungsangebots oder eine Schliessung gedroht. Die SZAG kämpft seit längerer Zeit mit finanziellen Problemen. Ihre finanzielle Lage hat sich seit der Übernahme durch das KSA im Jahre 2011 nicht verbessert. Die Finanzierung ihrer Investitionen und auch des Betriebs aus eigener Kraft war unter den aktuellen Umständen nicht mehr gewährleistet. Eine Querfinanzierung der Investitionen oder der Defizite durch das KSA wäre wiederum für dieses finanziell nicht tragbar gewesen. Das KSA selbst hatte im Jahr 2023 vom Kanton eine Finanzhilfe über 240 Millionen Franken erhalten und wäre nicht in der Lage, die SZAG finanziell zu unterstützen.
Unternehmensstrategie des KSA
Der KSA-Verwaltungsrat hat die überarbeitete Unternehmensstrategie für das KSA dem Eigentümer am 19. November 2024 zur Stellungnahme eingereicht. Der Regierungsrat wird die KSA-Strategie in den kommenden Wochen prüfen und seine Stellungnahme dem Verwaltungsrat zukommen lassen. Aufgrund der geklärten Ausgangslage bezüglich der SZAG und der Stellungnahme des Regierungsrats kann der Verwaltungsrat anschliessend die Unternehmensstrategie finalisieren und beschliessen. AG
Bild: Janine Müller