Steine, Fossilien und Fackeln: Ein Abend im Zeichen des Staffelbacher Sandsteins
Die Besucher begaben sich im Staffelbacher Museum auf eine Zeitreise in die Welt der Sandsteinverarbeitung und erfuhren, wie die Menschen vor 150 Jahren mit lokalem Sandstein Häuser bauten und heizten. Während zwei Stunden wurden Führungen durch die Ausstellung angeboten, die in fünf Themenbereichen die Entstehung, den Abbau und die Bedeutung des Sandsteins für die Region beleuchtete. Besonders beeindruckend war die geologische Vielfalt des Staffelbach-Grobsandsteins: In ihm finden sich fossile Überreste von Haifischen, Rochen und weiteren Meeresbewohnern, die der Stein in sich trägt. Das Museum selbst befindet sich in einem historischen und liebevoll renovierten Sandsteinhaus aus dem Jahr 1859.
Nach Einbruch der Dunkelheit erwartete die Gäste ein besonderes Highlight: eine geführte Fackelwanderung zu den nahegelegenen Sandsteinbrüchen. Am wärmenden Feuer genossen sie Wurst, Brot und heissen Punsch und erhielten spannende Einblicke in die mühsame Arbeit der Steinbrecher. An den vom Fackelschein erleuchteten Wänden der Brüche sind noch heute die Werkzeugspuren der gefährlichen Arbeit sichtbar. Damals wurden die tonnenschweren Blöcke mit einfachen mechanischen Mitteln und Muskelkraft bewegt und schliesslich auf von Pferden oder Ochsen gezogene Wagen verladen.
Staffelbacher Sandstein wurde in zahlreichen historischen Gebäuden der Region verbaut. Das älteste bekannte Bauwerk mit diesem Material ist der Pulverturm in Zofingen; auch das Rathaus und die Stadtkirche des Bezirksorts sowie das Rathaus in Luzern und viele Kirchen in Aargau und den angrenzenden Kantonen wurden ganz oder teilweise aus Staffelbacher Sandstein errichtet.
Eine historische Heizmethode konnte ebenfalls bestaunt werden: Der Sandsteinofen des Museums wurde entzündet und veranschaulichte, wie er einst als einzige Wärmequelle im Haus der Steinhauerfamilien diente. Die Besucher erfuhren zudem, dass Staffelbacher Sandsteinplatten früher sogar ins Ausland exportiert wurden und warum dieser Stein so geschätzt war. RAN