
Stimmvolk lehnt Budget 2025 der Kreisschule Aarau-Buchs ab
Die Ablehnung des Budgets bedeutet, dass die vorgesehenen finanziellen Mittel für das laufende Jahr nicht genehmigt werden. Infolgedessen muss die Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) bei den geplanten Ausgaben Anpassungen vornehmen. Dazu gehören Überprüfungen der Personalressourcen, der Infrastruktur sowie der Investitionen in die Schulentwicklung. Bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Budgets darf die KSAB weiterhin nur dringende und unerlässliche Ausgaben für den Schulbetrieb tätigen.
Während in der Stadt Aarau die Zustimmung mit 59.9 % deutlich ausfiel (3’556 Ja zu 2’382 Nein), wurde das Budget 2025 in der Gemeinde Buchs mit einem Nein-Anteil von 59.7 % ebenso klar abgelehnt (725 Ja zu 1’073 Nein). Erst vergangene Woche fiel der Entscheid, dass die Gemeinden separat auszuzählen seien. Hätte man alle Stimmen in einen Topf geworfen, wäre das Budget mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 55 % angenommen worden.
Die KSAB verfügt also über kein Budget und muss nun ein neues aufstellen. Mit allen dafür nötigen Fristen ist mit einem endgültigen Entscheid nicht mehr vor den Sommerferien zu rechnen.
Schule will schnelle, zielgerichtete Lösungen
In ersten Reaktionen drücken der Schulvorstand und die Leitung der KSAB ihr Bedauern über die Entscheidung des Buchser Stimmvolks aus. Das Nein zum Budget stelle die Schule vor neue Herausforderungen in der Planung und Finanzierung, heisst es in einer Mitteilung. «Wir respektieren das Votum der Stimmbevölkerung und nehmen es ernst. Jetzt gilt es, schnell und zielgerichtet Lösungen zu finden, um die Verunsicherung im Schulbetrieb sowie in der Verwaltung zu beseitigen. Dabei müssen wir sicherstellen, dass die neuen Aufgaben, die der KSAB übertragen wurden, erfüllt werden können, ohne dabei den hohen Qualitätsanspruch an unsere Schulbildung zu gefährden», erklärt Salvatore Nunziata, Präsident des Schulvorstands der Kreisschule Aarau-Buchs.
Referendumskommitee zieht Auflösung der KSAB in Betracht
Das Referendumskomitee ist mit dem Ausgang der Abstimmung zufrieden; Nicole Burger, SVP, ihres Zeichens gleichzeitig Mitglied des Kreisschulrats der KSAB, hält fest: «Klar dürfte sein, dass die Zeiten, wo die bürgerliche Minderheit weder ernst genommen noch angehört wird, vorbei sind. Das Komitee fordert, dass eine echte Neuauflage erfolgt, die mit einem Kurswechsel verbunden ist. Die in der Geschäftsleitung vorhandenen Ressourcen müssen künftig soweit wie möglich in den Schulleitungen eingesetzt werden. Das Tagesgeschäft findet vor Ort statt – aus diesem Grund sind auch die Kompetenzen und Verantwortungen vor Ort auf- und auszubauen.» Burger ergänzt, das Komitee habe bereits vor der Abstimmung betont, für konstruktive Gespräche zur Verfügung zu stehen. Für das Komitee sei aber auch klar, dass die KSAB in der aktuellen Ausgestaltung zu gross und damit nicht führbar ist. «Es ist daher an der Zeit, die Existenz der Kreisschule Aarau-Buchs grundsätzlich in Frage zu stellen.»
Das Budget 2025 sah einen Bruttoaufwand von 23,2 Millionen Franken ohne Tagesstrukturen vor, was einer Erhöhung von 2,73 % gegenüber dem Vorjahr entsprach. Umstritten war die Finanzierung von geplanten Schulentwicklungsmassnahmen wie etwa die Einführung des Leitbilds, die Erhöhung der Stellenressourcen in der Schulverwaltung und die Schaffung einer Fachstelle für schulische Integration und Chancengerechtigkeit. RC