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Su(h)rental: Aargauer und Luzerner Regionalverbände gründen ein neues Netzwerk

Hinter der Idee des neuen Netzwerks stecken auf Aargauer Seite der Regionalverband Suhrental (RVS) und auf Luzerner Seite der Regionale Entwicklungsträger (RET) Sursee-Mittelland. «Das Gewerbe im Suhrental wünscht sich eine Vertiefung der Geschäftsbeziehungen in den anderen Kanton», ist Roland Wiederkehr, Inhaber seines Elektrogeschäfts in Kirchleerau, überzeugt. Von seinem Laden aus sind es rund 2 Kilometer bis zur Kantonsgrenze. Sein Luzerner Pendant ist Marko Milicevic, der die Sache ähnlich sieht: «Die Kantonsgrenze wirkt bis heute stark trennend, dabei liegen wir geografisch wirklich nicht weit auseinander». Das Plattenleger Team Triengen von Milicevic braucht ebenfalls nur drei Minuten Autofahrzeit, um in den Aargau zu gelangen.

Wertschöpfungskette vor der Haustür

Diese geschichtlich bedingte regionale Trennung sei ein alter Zopf und passe so gar nicht mehr ins Bild einer modernen Geschäftstätigkeit. «Heute hat man Kontakte nach Deutschland und nach China, während wir unsere Wertschöpfungskette eigentlich vor der Haustüre hätten», ist Wiederkehr überzeugt. Um diese Hürde namens Kantonsgrenze zu überwinden, wollen sich die beiden Unternehmer aktiv im «Netzwerk Su(h)rental» engagieren. «Unsere Dienstleistungen sind am effizientesten, wenn wir in der Region arbeiten und hier Arbeitsplätze sichern», ergänzt Milicevic. Es spreche nichts dagegen, wenn das Surental und das Suhrental näher zusammenrücken.

Der Verein Netzwerk Su(h)rental konnte im Dezember 2022 erfolgreich geründet werden. Unter www.netzwerk-suhrental.ch kann man sich über die Ziele und die Organisation informieren. Die Website soll künftig noch stärker zur Wissens- und Informationsplattform des gemeinsamen Su(h)rentals weiterentwickelt werden.

Unterstützt wird der Aufbau von Bund und beiden Kantonen im Rahmen der «Neuen Regionalpolitik» (NRP). Die bestehenden Anlässe der jeweiligen Regionalverbände werden auch den Netzwerk-Mitgliedern des anderen Kantons zugänglich gemacht», sagt Roland Wiederkehr und erwähnt etwa die beliebte Tischmesse in Triengen, oder den Lehrstellenparcours in Schöftland. «Auch bei der Suche nach jungen motivierten Berufsleuten wollen wir uns gegenseitig unterstützen», ergänzt Marko Milicevic «die Kantonsgrenze sollte wirklich kein Hinderungsgrund für junge Leute sein, sich beruflich zu entfalten».

Partnerschaften gesucht

Die Grundlage steht, nun geht es darum, das Su(h)rentaler Gewerbe von der Idee zu überzeugen. Um das Netzwerkangebot mit weiteren Anlässen zu bereichern, braucht es Geld. Dieses soll mit Partnerschaften generiert werden, die es für 300 bis 3000 Franken und mit unterschiedlichen Benefits gibt. «Gelingt es uns, die Wertschöpfungskette innerhalb des Su(h)rentals zu steigern, profitieren alle», sind Roland Wiederkehr und Marko Milicevic überzeugt, «denn durch die verstärkte regionale Tätigkeit sparen wir Kosten für unproduktive Fahrten. Zudem schonen wir als regional tätige Firmen die Umwelt und stärken die Leistungsfähigkeit der Region». Dass es in dieser Beziehung ein Umdenken braucht − weg vom globalen Denken, hin zum regionalen Netzwerk − ist ohnehin ein klares Zeichen der Zeit. «Wenn sich durch diese aktive Förderung neue Firmen niederlassen und für Arbeitsplätze sorgen, profitiert die ganze Bevölkerung», sind die beiden Unternehmer überzeugt.

Die ersten Schritte sind gemacht, jetzt sind die Unternehmer im Su(h)rental an der Reihe. Infos über die Tätigkeiten gibts unter www.netzwerk-suhrental.ch − die Adresse funktioniert übrigens auch ohne «h». RC.