VERAS: Breite Zustimmung aber kein A1-Anschluss für Suhr
Der Regierungsrat möchte mit dem Konzept VERAS eine neue Umfahrung von Suhr (Ost und Süd) im Richtplan festsetzen. Die dazugehörenden flankierenden Massnahmen in den Bereichen Siedlung, Mobilität und Landschaft sollen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden umgesetzt werden.
Der Raum Suhr soll vom stetig zunehmenden Verkehr entlastet und das Wynental besser an die Autobahn A1 angebunden werden. Bereits im Jahr 2001 hat der Kanton nach Umfahrungslösungen untersucht. Nun legt der Regierungsrat dem Grossen Rat ein neues Gesamtkonzept vor: Die Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr, kurz VERAS. Gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Suhr, Gränichen, Ober- und Unterentfelden hat der Kanton das neue Konzept entwickelt. Die Pläne stiessen bei der Anhörung vom 20. März bis am 12. Juni 2020 auf breite Zustimmung (wir berichteten).
Als nächster Schritt soll die VERAS mit einer neuen Umfahrung Suhr – bestehend aus den Teilen Ost und Süd – im Richtplan festgesetzt werden. Die dazugehörenden flankierenden Massnahmen im Bereich Siedlung, Mobilität und Landschaft werden in Zusammenarbeit mit den Gemeinden umgesetzt.
Breite Zustimmung
Drei Themen wurden in der Anhörung speziell hervorgehoben: die A1-Anbindung des Wynentals, den Verbrauch an Fruchtfolgeflächen und die Umsetzung der geplanten flankierenden Massnahmen.
Die Machbarkeit eines Autobahnanschlusses zwischen Gränichen und Suhr wurde mehrfach geprüft. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein A1-Anschluss Suhr/Wynental eine Sogwirkung erzeugen würde und zu sehr hohen Verkehrsbelastungen im Zulauf – zum Beispiel vom Zentrum Aarau oder vom Raum Entfelden – zum neuen Anschluss im Raum Suhr führen würde. Die Verkehrssysteme in den Ortszentren Suhr und Gränichen können diese zusätzlichen Verkehrsbelastungen nicht mehr bewältigen. Weiter ist die technische Machbarkeit eines Halb- oder Vollanschlusses in Kombination mit der Gesamtplanung VERAS nicht gewährleistet. Da der Bund eine optimierte Anbindung der T5 an den A1-Anschluss Aarau Ost vorsieht, wird ein Anschluss im Raum Suhr künftig hinfällig. Diese Haltung hat der Regierungsrat nun bestätigt.
Flankierende Massahmen sichern
Die flankierenden Massnahmen werden durch Kanton und Gemeinden in den nachgelagerten Planungs- und Projektierungsverfahren weiterentwickelt. Sie liegen in den Bereichen Verkehrsmanagement, Strassenraumgestaltung, Fuss- und Veloverkehr sowie Siedlung und Landschaft.
Der Kanton ist bestrebt, den Verlust von Fruchtfolgeflächen gering zu halten, zurzeit liegt er etwas über 3 ha.
Aufgrund der breiten Zustimmung in der öffentlichen Anhörung legt der Regierungsrat dem Grossen Rat die Gesamtplanung VERAS gegenüber der Anhörungsvorlage unverändert vor.
Die Umsetzung von VERAS ist bis 2030 geplant, realistischer ist aber 2035. Die Gesamtkosten belaufen sich auf bis 270 Millionen Franken. Der Aargau hofft, dass der Bund rund 35 Prozent der Kosten übernimmt.