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VERAS entlastet Suhr und die Region von Verkehr – und kostet 366 Millionen Franken

Mit der Gesamtplanung «Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr – VERAS» nimmt sich der Kanton gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden der verkehrlichen Situation in Suhr an. VERAS entlastet Suhr von den zu Spitzenzeiten herrschenden Staus und bindet gleichzeitig das Wynental besser an das übergeordnete Strassennetz an. Die Kosten für das Bauprojekt belaufen sich auf 366 Millionen Franken, wovon der Grossteil der Kanton bezahlt.

Die Siedlungsräume leiden bereits heute unter dem hohen Verkehrsaufkommen. In Suhr und Gränichen
ist das Verkehrssystem überlastet, die Anbindung des Wynentals an die A1 ist ungenügend. Die Wartezeiten an den Bahnübergängen in Suhr sind bereits heute lange, der Ausbau des Bahnangebots bringt künftig zusätzliche bzw. verlängerte Barriere-Schliessungen mit sich. Die Erreichbarkeit in der gesamten Region ist stark beeinträchtigt. Der hohe Durchgangsverkehr wirkt sich zudem negativ auf die Lebensqualität (Lärm, Abgase) für die Bevölkerung im Zentrum von Suhr aus.

Suhr und die Region werden auch in den kommenden Jahren wachsen. Einhergehend mit dem Bevölkerungswachstum ist bis in das Jahr 2040 mit einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs
von 15 bis 20 Prozent zu rechnen – trotz der angestrebten, teilweisen Verlagerung des Verkehrswachstums
auf den öffentlichen Verkehr sowie auf den Fuss- und Veloverkehr.

Die wichtigsten Massnahmen

Zentrale Elemente von VERAS sind die neue SBB-Überführung Bernstrasse Ost, der Tunnel Wynematte
sowie eine neue Entlastungsstrasse zwischen Gränicherstrasse und Suhrentalstrasse. Das Verkehrssystem erhält so zusätzliche Kapazitäten, um den zukünftigen Mehrverkehr aufzufangen und den Verkehr zu verflüssigen.

Neben einem Infrastrukturausbau für den motorisierten Individualverkehr werden diverse Massnahmen
für Fuss- und Veloverkehr geplant. Zudem sind umfangreiche Massnahmen zur Aufwertung von
Siedlung, Landschaft und Umwelt vorgesehen.

Kanton übernimmt über 80 Prozent der Kosten

In den vergangenen Monaten wurde gemeinsam mit den Gemeinden Suhr, Gränichen und Oberentfelden sowie mit den betroffenen Werken das Projekt finalisiert. Entsprechend sind nun die Kosten für VERAS klar: 366 Millionen Franken.

Den grössten Anteil der Kosten trägt der Kanton mit knapp 246 Millionen Franken (67,1 Prozent). Der Bund hat eine Beteiligung aus dem Agglomerationsprogramm 4. Generation mit teuerungsbereinigt rund 79 Millionen Franken (21,6 Prozent) zugesichert. Der erforderliche Kredit der Gemeinde Suhr beläuft sich auf 14,1 Millionen Franken (2,8 Prozent; bestehend aus 13,4 Millionen Franken Gesamtkosten und 5 Prozent Kreditrisiko). Die weiteren Kosten tragen die Werke und Dritte wie AVA und ASTRA (31 Millionen Franken bzw. 8,5 Prozent).

Kostenentwicklung

Als VERAS im Richtplan festgesetzt wurde (im Jahr 2020), wurde eine Kostenschätzung für VERAS auf Basis des Vorprojekts kommuniziert (234 Millionen Franken). Diese Schätzung hatte eine Kostenungenauigkeit von ±30 Prozent. Der aktuelle Kostenvoranschlag fällt total 132 Millionen höher aus (366 Millionen Franken). Beim nun vorliegenden Kostenvoranschlag wurde vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt die Kostenungenauigkeit auf dem Stand des Bauprojekts von ±10 Prozent mitberücksichtigt und eingerechnet.
Stark wirkt sich die ausserordentlich hohe Teuerung im Bauwesen in den letzten Jahren aus (Teuerungsindex von 11,3 Prozent / 35 Millionen Franken) Hinzu kommen eine Vielzahl kleinerer Projektanpassungen und Projektergänzungen, die gegenüber dem Vorprojekt erforderlich sind, wobei sich insbesondere die erforderlichen Anpassungen an den verschiedenen Werkleitungen im VERAS-Perimeter als aufwändiger erwiesen haben.

Kosten für Gemeinde Suhr

Erfreulich für die Gemeinde Suhr: Ihr Anteil an den Gesamtkosten ist mit 13,4 Millionen Franken trotz der Mehrkosten und der Teuerung nahezu gleich geblieben. Die Gemeinde profitiert dabei von der Revision des Strassengesetzes und dem damit verbundenen tieferen Beitragssatz. Mit Einbezug eines Kreditrisikos von 5 Prozent muss die Gemeinde Suhr nun einen Kredit von 14,07 Millionen Franken sprechen.

Wenn VERAS realisiert wird, reduziert sich der Beitrag der Gemeinde Suhr durch ihren Kostenanteil aus dem Agglomerationsprogramm-Beitrag des Bundes um etwa 3,5 Millionen Franken, so dass sie netto einen Beitrag von 10,5 Millionen Franken leisten muss. Zusätzlich darf die Suhrer Bevölkerung darauf hoffen, dass die Einwohnergemeindeversammlung von Gränichen, wie vom Gemeinderat vorgesehen, einen Solidaritätsbeitrag von 2 Millionen Franken spricht.

Wie geht es weiter?

Über den Kreditanteil der Gemeinde Suhr soll die Einwohnergemeindeversammlung im November 2024 abstimmen. Ebenfalls im November wird der Solidaritätsbeitrag an VERAS der Einwohnergemeindeversammlung von Gränichen zum Beschluss vorgelegt. Das Anhörungsverfahren zum Verpflichtungskredit an den Grossen Rat ist für Sommer 2025 geplant. Der Spatenstich ist gemäss aktueller Planung im Jahr 2027 vorgesehen. AG