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Verzicht auf fossile Energieträger ist das Gebot der Stunde

Unter der Überschrift «Klimakrise - im Suhrental?» erörterten regionale Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, unter der Moderation von Alt-Regierungsrätin und Stiftungsratspräsidentin Greenpeace Schweiz, Susanne Hochuli, die Situation und Massnahmen, um CO2-Emissionen sinnvoll zu begrenzen und die Klimaerwärmung einzuschränken. Den Anlass organisierte die SVP Staffelbach in der Mehrzweckhalle. 200 Zuhörer sassen im Saal.

Sinnflutartige Überschwemmungen durch Starkregen, Hitzewellen und Trockenheit gefolgt von Waldbränden im Sommer nahmen in den vergangenen Jahrzehnten zu. Auf fossile Energieträger – Erdöl, Gas, Kohle – kann die Welt nicht, aber mit dem Verbrennen. Damit könne man dazu beitragen, die Auswirkungen auf unser Klima in Schach zu halten. «Es ist Zeit, die Notbremse zu ziehen» und «Null ist wichtiger als Netto» sind die Schlagworte. Dr. Sonia Isabelle Seneviratne, Professorin am Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich, verbreitete wenig Optimismus mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen auf globaler Basis. Die Grafiken zeigten schonungslos aktuelle Situation und Tendenz des Klimawandels auf. Eine langzeitige, globale Erwärmung um 1,5 Grad pro Jahr ist zu erwarten. Weltweite Lieferketten tragen zur Verschärfung der rasant voranschreitenden Klimaerwärmung bei. «Wir sind nicht auf Kurs», lautete ihr Fazit.

Was geht uns das an?

Was geht uns Glücklichen die Welt im herrlichen Suhrental Lebenden an, mag mancher denken. Podiumsdiskussion und Fragen aus dem Publikum zeigten, dass jeder einzelne seinen Beitrag zu einem besseren Klima leisten kann. Frank Hauri, Geschäftsführer der Hauri AG Staffelbach, entpuppte sich als Vorreiter mit Solaranlagen auf den Schreinereigebäuden. «Wirtschaftlich müssen die Investitionen schon sein», meint er in diesem Zusammenhang. Solarunternehmer Fritz Graf befürwortet grundsätzlich Photovoltaikanlagen, soweit sich die Dächer auf den Häusern eignen. «Die Leute sind zurückhaltend gegenüber Neuem und äussern Ängste», war Nik Walther, Ingenieur für Energie und Umwelttechnik, sowie bekannter Staffelbacher Windkraftverfechter ein. Seine Pläne für die Errichtung zweier Windräder liegen derzeit auf Eis. «Die Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz hat seine Grenzen, im Sommer findet der eingespeiste Strom kaum Abnehmer», gibt Hans-Kaspar Scherrer, CEO der Eniwa AG, zu bedenken.

Es gibt noch viel zu tun im Suhrental

Schnell wird klar, das Problem liegt in der Speicherung der erzeugten Energie. Strom ist eine leichtverderbliche Ware. Speicherlösungen, ob mit Batterien, Gas- oder Wasserspeicher, sind zudem ineffizient aufgrund des niedrigen Wirkungsgrads. «Die Investition in eine Photovoltaikanlage ist aber grundsätzlich nicht falsch», fügt der Eniwa-CEO an. Für Liegenschaftsbesitzer, die mit dem erzeugten Strom auch die Batterie ihres Elektrofahrzeugs laden, gilt das sicher.

Das Nutzen der Sonnenenergie durch Photovoltaikanlagen, Erzeugung von Strom mittels Windkraftwerken, Fördern der Elektromobilität und Installation von geothermischen Heizungsanlagen in Liegenschaften und Geschäftsgebäuden sind das Gebot der Stunde neben dem Verzicht auf fossile Brennstoffe, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Fazit des Staffelbacher Klimagipfels: Es gibt noch viel zu tun im Suhrental, um der Klimakrise Paroli bieten zu können.

Peter Dätwyler und Silvia Morgenthaler von der SVP Staffelbach organisierten den Klimakrisengipfel.
Bild: Alfred Weigel