Was als Nächstes kommt, ist noch geheim
Ruedi Maurer, die letzten Spuren ihres tollen Theaterstücks «So(h)retaler Trä(u)mli» sind weggeräumt. Welches Fazit ziehen sie mit einigen Wochen Distanz zu dem elf Aufführungen im Schöftler Schlossgarten?
Ruedi Maurer: Das Fazit erinnert rückblickend an ganz viel Arbeit von den verschiedensten Akteurinnen und Akteuren bis zu den allerbesten Erinnerungen an einen im Ausmass nie erwarteten tollen Ablauf ab dem Projektstart bis zum Projektende.
Sie hatten zehn von elf Aufführungen ausverkauft. Sind Sie selbst etwas überrascht davon?
Ruedi Maurer: Von den 360 Tribünenplätzen im Schlosspark waren an der Premiere gut 300 belegt. Das erstaunte uns schon etwas, weil wir eigentlich mindestens am Start ein volles Haus erwarteten. Was wir damals aber noch nicht wussten ist das Verdikt, dass es dann schlussendlich bei dieser Premiere als einzige Aufführung blieb, an der ein paar Sitzplätze nicht besetzt wurden. Bereits ab der zweiten bis zur letzten waren wir dann an allen 10 darauffolgenden Aufführungen ausverkauft, sodass schlussendlich gesamthaft fast 4’000 Gäste begrüsst werden konnten.
Was waren die grossen Herausforderungen bei diesem Stück von Peter Weingartner?
Ruedi Maurer: Die grösste Herausforderung im Vorfeld bildete die Personalrekrutierung. Mit 29 Sprechrollen und bis gegen 40 Statistinnen und Statisten hat der Autor Peter Weingartner dem Regisseur Beat Erni ein enorm personalintensives Szenentheater-Stück zur Umsetzung zu Grunde gelegt. Zu den weiteren Herausforderungen gehörte auch die Suche nach Helferinnen und Helfern hinter der Bühne, weil der noch junge Theaterverein Schöftland nicht in der Lage war, genügend Personal zu stellen. Glücklicher- und in verdankenswerte Weise konnte auf die wertvolle Hilfe verschiedener Vereine und Organisationen in der Gemeinde zurückgegriffen werden.
Was war aus Ihrer Sicht das Erfolgsrezept bei diesem Theaterstück?
Ruedi Maurer: Sicher hat primär das gewählte Thema interessiert. Nicht zu unterschätzen sind auch die «Mund zu Mund-Propaganda» im aargauischen Suhrental und im luzerner Surental sowie die journalistische Begleitung in den wichtigsten Presse-Medien im Aargau und hin bis in die Innerschweiz. Es beruhigt halt schon, wenn darauf gezählt werden kann. Vor allem auch in Anbetracht der Tatsache, dass sich regionale Fernsehsender keinen Deut darum kümmerten und die Einladung zum Besuch einer Aufführung sogar kommentarlos ignorierten.
Wie haben Sie die Mitspielenden während den letzten Monaten vor und während den Aufführungen erlebt?
Ruedi Maurer: Alle Darstellerinnen und Darsteller gaben alles. Vom ersten Probetag im Frühjahr 2023 weg war die gute und schlussendlich bis zur Dernière anhaltende Stimmung hervorragend, was auch für die Besucherinnen und Besucher feststellbar war. Dafür gilt den Spielerinnen und Spielern volle Anerkennung und der herzlichste Dank.
Corona hat Ihnen und Ihrem Team mehrfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Was waren die grössten Herausforderungen?
Ruedi Maurer: Personell mussten wir uns auf der Zeitachse von rund 3 Jahren mehrmals mit Mutationen und daraus folgend mit der Suche nach anderen, neuen Spielerinnen und Spielern befassen. Finanziell verblieben uns trotz der Finanzhilfe für Kulturvereine im Laienbereich gemäss der Covid-Verordnung Kosten für die vertraglich vereinbarte und schlussendlich wegen Corona nicht nutzbare Infrastruktur.
Die Frage, die sich nun natürlich viele Besucherinnen und Besucher stellen: Was kommt als Nächstes?
Ruedi Maurer: Die Antwort auf diese Frage bleibt vorläufig offen. Ich habe an der ersten OK-Sitzung nach der Dernière klar kommuniziert, dass sie erst nach dem Schlussbericht zum «So(h)retaler Trä(u)mli» diskutiert wird.
Interview: Raphael Nadler