Wenn der Regierungsrat den Service übernimmt
Beim sonntäglichen Engagement von Regierungsrat Markus Dieth in der Bergwirtschaft «ufem Chalt» handelte es sich nicht um eine verlorene Wette, sondern um ein Versprechen, das er als Landwirtschaftsdirektor einlöste. Als die Generationengemeinschaft Müller aus Staffelbach im November 2021 den Titel «Aargauer Bäuerin oder Bauer des Jahres» gewann, versprach er, einen Tag im Siegerbetrieb mitzuarbeiten. «Die Generationengemeinschaft der Familie Müller ist in mehrerer Hinsicht sehr beeindruckend», sagt Regierungsrat Markus Dieth in einer Pause. «Sie haben eine ausgezeichnete Nase für den Markt, sind innovativ und haben Mut, Neues zu wagen, das gefällt mir gut.» Vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn gabs für den Landwirtschaftsminister einen Rundgang durch den gesamten Betrieb. Dieser beinhaltet nebst den klassischen landwirtschaftlichen Betriebszweigen mit Schweinezucht, Rindermast und -aufzucht, Futter- und Ackerbau auch eine Pferdepension, einen Rebberg, eine Schreinerei und die Bergwirtschaft.
Danach war es aber vorbei mit gemütlich: Markus Dieth wurde in der Küche gebraucht, es galt die selbstgemachten Rüeblitorten zu dekorieren. «Ned alli Marzipanrüebli sälber ässe, die ghööred uf de Chueche», rief Wirtin Margreth Müller ihrem Küchengehilfen zu. Gelächter in der Küche.
«Er kann bleiben»
Die ersten Gäste trafen ein. Der neue Serviceangestellte mit frisch gebügeltem, blauem Hemd und weisser Schürze nahm die Bestellungen auf und servierte mit ruhiger Hand und viel Charme. «Er macht das gut, er kann bleiben», sagte ein älterer Stammgast. «Ich wurde zuvor noch nie von einem Regierungsrat bedient, könnte mich aber daran gewöhnen», sagte das Gegenüber. Markus Dieth, nahm sich an jedem Tisch Zeit für einen Schwatz. Bei den Gemeinderäten von Staffelbach setzte er sich sogar hin. Vor dem grossen Ansturm gabs schon Mal Zmittag für die Crew. Heisser Beinschinken mit verschiedenen Salaten wurde serviert. Wenig später spielte im Freien die Seniorenmusik Möriken-Wildegg auf, die wie der ganze Anlass besseres Wetter verdient hätte. Markus Dieth bewirtete die Gäste drinnen und draussen mit Freude und schenkte Weine aus dem Rebberg der Familie Müller aus. «Mir haben die Gegend und der Einsatz hier gefallen und den direkten Kontakt mit den Gästen habe ich sehr geschätzt», sagte Markus Dieth zum Schluss. Vielleicht nimmt er beim nächsten Mal dann ja den Gesamtregierungsrat mit zum Wandern, Langlaufen, Schneeschuhwandern oder einfach zu einer erholsamen Pause, an einem der schönsten Flecken im Westaargau.