Wenn die Füsse streiken
Man beachtet sie erst, wenn sie Probleme machen: die Füsse. Die häufigsten Fussbeschwerden und deren Behandlung:
«Hallux valgus», die geknickte Grosszehe
Beim «Hallux valgus» handelt es sich um eine Fehlstellung des Grosszehs. Wenn dieser in Richtung Kleinzehen abknickt, entwickelt sich auf der Innenseite des Grosszehengelenks oft eine Schwellung, die in normalen Schuhen störend sein kann und sich manchmal auch entzündet. Mehr als jede/r Zehnte über 50 leidet darunter, mehrheitlich Frauen. Die Ursachen sind verschieden. «Früher vermutete man, dass das Tragen von engen, hochhackigen Schuhen der alleinige Grund sei», sagt Dr. med. Manuel Peterhans, Leiter Fuss- und Sprunggelenkschirurgie im Kantonsspital Aarau (KSA). Aus neueren Studien wisse man jedoch, dass der Einfluss der Schuhe geringer sei als angenommen.
Um die Schmerzen zu reduzieren, helfen angepasste Schuhe, Polster oder Schienen sowie Physiotherapie. Wenn die Schmerzen zu stark werden, drängt sich eine Operation auf, um die Fehlstellung zu korrigieren. «Die Erfolgsaussichten sind in der Regel sehr gut», sagt Orthopäde Peterhans.
Fersensporn – die Verknöcherung der Sehne
Ein Fersensporn ist eine kleine, dornartige Kalkablagerung oder Verknöcherung der Sehne. Verursacht wird er durch eine Verkürzung der Wadenmuskulatur oder aufgrund mangelnder Elastizität derselben. Beim Gehen führt dies zu einer Überlastung des Achillessehnen-Ansatzes, was die typischen Schmerzen an der Ferse im Sohlenbereich zur Folge hat.
Der Fersensporn wird oft konservativ behandelt: «Mit Dehnungs- und Kräftigungsübungen werden die allermeisten Patientinnen und Patienten beschwerdefrei », sagt Peterhans. Diese Übungen müssen aber konsequent über mehrere Wochen durchgeführt werden, unterstützt durch Physiotherapie mit lokal entzündungshemmenden Massnahmen. Auch die Stosswellentherapie hilft gut. Die Beschwerden lassen sich weiter lindern, indem man entzündungshemmende Medikamente gezielt spritzt. Bei hartnäckigen Fällen kann eine Bestrahlung ins Auge gefasst werden. Auch orthopädische Schuheinlagen bringen manchmal Linderung.
Krallen- und Hammerzehen
Verbreitet sind auch die Hammer- und Krallenzehen, die im Laufe des Lebens entstehen können. Während bei einer Krallenzehe das Zehenendgelenk ständig gebeugt ist, ist bei der Hammerzehe das Endgelenk gestreckt. Es handelt sich meist um ein mechanisches Problem: ein Ungleichgewicht zwischen Strecker- und Beugemuskulatur. Häufig tritt dies zusammen mit anderen Fussdeformationen insbesondere einem Hallux valgus auf. Manchmal liegt auch eine rheumatische oder Nervenerkrankung zugrunde. Unpassendes Schuhwerk trägt zur weiteren Schädigung des Fusses bei.
Bei den beiden Zehenfehlstellungen kommen konservative Massnahmen zum Einsatz wie Polster oder Schienen. Schmerzen die Fussballen, helfen aus serdem orthopädische Schuheinlagen. Wenn dies nichts bringt, ist laut Peterhans eine Operation angezeigt.
Das «Hühnerauge» und der Dorn darin
Mit einem «Hühnerauge» hat sich wohl jeder schon einmal herumschlagen müssen. Es handelt sich um eine verdickte und verhornte Stelle am Fuss, die infolge ständiger Druckbelastung oder Reibung entsteht. Im Kern des Hühnerauges hat sich ein aus Haut bestehender Dorn gebildet. Die Ursachen können verschieden sein (z.B. drückende Schuhe oder Fussfehlstellungen). «Die Therapie besteht in der Druckreduktion», erklärt Peterhans: «Ist diese erreicht, verschwinden die Hühneraugen meist von selbst.» Häufig könne dies mit einer Schuhanpassung oder Einlagen erreicht werden. Die Behandlung lässt sich beschleunigen mit Hühneraugen-Pflastern oder einer mechanischen Entfernung. Es ist ratsam, hierfür eine Podologin oder einen Podologen aufzusuchen.
Wer trotz guten Schuhen häufig unter Hühneraugen leidet, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen. Liegt nämlich dem Hühnerauge eine Fehlstellung des Fusses oder eine gekrümmte Zehe zugrunde, sollten diese allenfalls operativ korrigiert werden.
Wie halte ich die Füsse fit?
Wichtig sind gut passende Schuhe, weder zu klein noch zu gross. Hat man nur leichte Druckstellen, lassen sich die Schuhe individuell anpassen (z.B. Schuhkappen erweitern, sodass die Zehen mehr Platz haben).
Auch ist es wichtig, seine Fussmuskulatur zu trainieren. Barfusslaufen ist eine Möglichkeit, idealerweise auf feuchten Wiesen, Sandstränden oder Waldboden. Diabetiker und allgemein Menschen mit Wundheilstörungen sollten davon absehen. Wer regelmässig Schmerzen an den Füssen hat, sollte sich ärztliche Hilfe holen.
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Leben heisst Bewegung
Das Leistungsspektrum der Klinik für Orthopädie und Traumatologie im KSA wird aktuell im Rahmen einer Multichannel- Kampagne mit dem Motto «Wir tun etwas gegen Stillstand» regional wie überregional grossflächig beworben. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Kinderorthopädie, die Behandlung von Sport- und Schwerverletzten sowie die klassischen orthopädischen Behandlungen des Bewegungsapparates (Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder). Kern der Kampagne bildet die Themenseite «bewegung.ksa.ch» mit spannenden Informationen rund um die Bewegung und das Leistungsangebot der Orthopädie und Traumatologie im KSA. Weitere Elemente sind ein Magazin, Online-Vorträge sowie zahlreiche Beiträge auf den Social- Media- Kanälen des KSA.
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