Wie im Kölliker Wald aus einer Weisstanne ein Salamander wurde
Der Platz vor dem Waldhaus «Salamander» füllte sich zusehends. Der Natur- und Vogelschutzverein Kölliken (NVVK) lud die Bevölkerung zu einem aussergewöhnlichen Anlass ein. Holzskulpturenkünstler Lukas Senn wartete die einführenden Worte des scheidenden Vorstands Dominik Graber gerade noch ab, dann legte er los und die Späne flogen. Mit fünf verschiedenen Stihl-Motorsägen fertigte Senn innerhalb einer Stunde aus einem globigen Weisstannenklotz die gewünschte Amphibie, die zukünftig als Brunnenfigur die angefaulte alte ersetzen soll. Detailarbeiten, Einfärben in gelber und schwarzer Farbe sowie Aufbringen einer Holzschutzlasur erfolgen in der Werkstatt des «Kettensägemeisters». Im Juni soll die anderthalb Meter grosse Brunnenfigur ihren Platz in der Waldraststätte einnehmen.
Lukas Senn bewies sein Können bereits am 100-Jahrjubiläum von Wald Aargau in Unterentfelden im August letzten Jahres. Das galt als Empfehlung für die Salamander-Arbeit. In den Augen des Künstlers war es wichtig, dass der modellierte Vertreter aus der Amphibien-Ordnung der Schwanzlurche Bewegung und Leben zeigt. Weisstanne wiederum wurde gewählt, weil der Brunnen aus dem gleichen Holz besteht. Holz dreidimensional zu gestalten hat sich der gelernte Möbelschreiner autodidaktisch beigebracht. Im Alter von 15 Jahren nahm er erstmals eine laufende Motorsäge in die Hand. Am liebsten macht er immer andere Skulpturenmotive, wie der Künstler bei einem Glas Most nach getaner Arbeit erzählte. Werbung müsse er wenig machen, Mund-zu-Mund-Propaganda reiche aus, fügte zufrieden hinzu.
Der Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins Kölliken zeigte sich mit der Stimmung während des Sägens bei rund 100 anwesenden Showbesuchern hoch zufrieden. Für die Verpflegung während des Showsägens sorgte die Kölliker Metzgerei Sandmeier mit Bratwürsten vom Grill. Alfred Weigel