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Wiler Zeitspiel wurde nicht belohnt

Noch bevor das erste Spiel der 15. Meisterschaftsrunde angepfiffen wurde, ging es auf den Fussballplätzen der Challenge League drunter und drüber. Der FC Aarau und der FC Wil trennen sich derweil 1:1.

Den unrühmlichen Anfang machte der FC Schaffhausen, der am letzten Freitag einmal mehr mitgeteilt hat, kein Geld mehr zu haben, bis Ende Jahr drohe sogar der Konkurs. Sein Heimspiel gegen Stade Lausanne wurde in der Folge nicht angepfiffen. Offiziell, weil der beheizbare Plastikrasen nicht vom Schnee befreit werden konnte. Dieses Kunststück gelang dagegen dem FC Aarau, wo über 100 Helfer nicht nur den unbeheizten Naturrasen vom Schnee räumten, sondern auch die unbeheizten Stehplatzrampen.

Weil Neuchâtel Xamax gegen den FC Thun einen sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen gab, bot sich dem FC Aarau am Sontag die Chance, erstmals in dieser Saison den dritten Tabellenplatz zu erklimmen. In den ersten 30 Minuten waren es aber die Gäste aus Wil, die im Brügglifeld den Ton angaben und auch das erste Tor erzielten: Als Linus Obexer nach einem der vielen Wiler Fouls am Spielfeldrand gepflegt wurde, tat sich im Mittelfeld eine grosse Lücke auf und die Ostschweizer konnten mühelos durchmarschieren – das 0:1 ging zu diesem Zeitpukt jedoch in Ordnung.

In der Folge lüberliesen die Wiler den Platzherren die Spielbestimmung und versuchten über eine Stunde lang auf Zeit zu spielen. Der insgesamt schwache Schiedsrichter Marijan Drmic ermahnte deren Torhüter viermal sich zu beeilen, ehe er endlich die gelbe Karte zückte. Auch später im Spiel ahndete der Unparteiische eine äusserst unsportliche Intervention von Wils Aaron Appiah nur mit einer Verwarnung. Aarau hatte aber auch ohne Zutun anderer Akteure Mühe sein Spiel aufzuziehen. Über weite Strecken fehlte es an Zweikampfstärke und Durchsetzungsvermögen. Dennoch gelang es den Fussballern nach mehreren Pfostenschüssen doch noch das Tor zu treffen. Dorian Derbaci konnte einen Abpraller in der Nachspielzeit zum 1:1 verwerten. Das Wiler Zeitspiel wurde zum Glück nicht belohnt.

Damit liegt der FC Aarau auf Platz 3 der Challenge League mit fünf Punkten Rückstand auf den Barrage-Platz auf dem sich Etoile Carouge (2:2 gegen Bellinzona) befindet. Der FC Thun fürt die Tabelle derweil souverän an. Am kommenden Samstag (18 Uhr) kommt es in der Stockhorn-Arena zum Duell zwischen den Berner Oberländern und dem FC Aarau.

1,2 Milionen Franken «frisches» Kapital

Derweil hat der FC Aarau einen finanziell beträchtlichen Zustupf erhalten: Die 2019 eingeleitete, rechtlich notwendige Umwandlung von Inhaberaktien in Namenaktien wurde abgeschlossen. Die 13’534 Aktien die nicht umgewandelt wurden, fielen an den FC Aarau zurück und diese kann der Club nun quasi ein zweites Mal verkaufen. 12’600 Aktien wurden laut Mitteilung des Clubs bereits wieder veräussert, ein grosser Teil davon (7750 Aktien) übernehmen die drei Hauptaktionäre, die schon vorher mehr als je 10 Prozent der Aktien hielten: Club 100, die Familie Alfred Schmid und Ex-Präsident Philipp Bonorand. RC