Zugvögel sammeln sich bei der Graströchni vor ihrem langen Flug
Den Vogelzug mit Experten beobachten, hiess die Devise. Fernrohre standen bereit, Ferngläser brachten die Zugvogelinteressierten mit. Rund 30 Vogelarten registrierten Daniel und Sandra Leutwyler in den ersten vier Stunden. Die grossen freien Flächen rund um die Graströchni boten einen guten Blick auf die durchziehenden Vögel. Die Buchfinken machten am Samstag von den auf 4000 geschätzten Vögeln mehr als 90 Prozent der beobachteten Vogelschwärme aus. Die aus dem Norden Europas kommenden Buchfinken überwintern hier, die Hiesigen sammeln sich und treten die Reise in südliche Gefilde Europas an. Aber auch Bachstelzen, Rauchschwalben und Stare konnten gesichtet werden. Die Attraktion des Morgens war der Rotkehlpieper der nordischen Tundra auf dem Weg ins südliche Afrika. Die Sperling grossen Singvögel legen dabei eine strapazierende Flugreise über tausende Kilometer zurück. Die Zugvögel sind etlichen Gefahren ausgesetzt. Neben natürlichen Feinden – ein eindrücklicher Fischadler zog im Tiefflug über die Köpfe der Beobachter hinweg – seien die Zerstörung von Rastplätzen, Hochspannungsleitungen, Herbizide und Pestizide im Boden beispielhaft erwähnt.
Die regnerischen Wetterbedingungen lockten etliche Interessierte zu dem gut organisierten Event. Spaziergänger, auch solche mit Hunden, verweilten und informierten sich über die Arbeit des lokalen Naturschutzvereins. Die im Februar 2020 gegründete Bird-Life Sektion kümmert sich um die Belange des aktiven Naturschutzes in der Region, insbesondere um den Erhalt wertvoller Lebensräume. Im Dachverband BirdLife Schweiz sind 19 Kantonalverbände organisiert und 120 Sektionen mit 15 000 Mitgliedern auf kantonaler Ebene im Aargau vereint. BirdLife Aargau ist Eigentümer von 40 Hektaren Naturreservaten mit der Graströchni Holziken als grösstes Reservat.